Kommunalwahlprogramm 2019 – Für breite Kulturangebote

In Weimar gehören die Kultur und der Tourismus untrennbar zusammen. Wir wollen eine breit aufgestellte Kulturlandschaft. Wir wollen Kultur für alle in Weimar. Dazu werden wir Hochkultur und Breitenkultur weiterhin unterstützen und diesen eine sichere Zukunft ermöglichen.

Das UNESCO-Weltkulturerbe-Siegel ist eine bedeutende Qualitätsmarke im internationalen Tourismus. Weimar ist mit dem Ensemble „Klassisches Weimar“ und den Bauten des Bauhauses in der UNESCO-Weltkulturerbeliste vertreten. Weimar ist aber nicht nur ein Erinnerungsort klassischer Kultur und Moderne, sondern auch der deutschen Demokratie und der nationalsozialistischen Diktatur. Wir wollen, dass Weimar auch in Zukunft ein breites, vielfältiges und attraktives Angebot für Gäste aus aller Welt bereithält und sich allen Facetten ihrer Geschichte – auch den dunkelsten – umfassend widmet.

  • Die Klassik Stiftung Weimar ist von nationaler Bedeutung. Bund und Land müssen hier in Zukunft – stärker als heute – die finanzielle Verantwortung tragen. Die Stadt sollte sich zukünftig auf ihre Rolle als verlässlicher Partner beschränken.
  • Neben den großen kulturpolitischen Einrichtungen gibt es in Weimar eine Vielzahl von breitenkulturellen Angeboten, die unsere volle Unterstützung haben. Diese Vielfalt werden wir auch weiterhin unterstützen.
  • Die Gedenkstätte Buchenwald leistet hervorragende Arbeit, um gerade junge Menschen über das dunkelste aller Kapitel unserer Geschichte aufzuklären. Dieses Engagement kann nicht hoch genug geschätzt werden.
  • Weimar ist als touristischer Ort ganzjährig attraktiv. In den Monaten Januar und Februar sind jedoch weniger Touristinnen und Touristen anzutreffen als sonst. In dieser Zeit wollen wir zukünftig alle Museen in der Stadt Weimar kostenfrei für die Besucherinnen und Besucher anbieten.
  • Wir werden ein erweitertes Kulturticket einführen. Beim Kauf eines Bustickets „Kulturticket“ ist die Nutzung des Nahverkehrs mit der Nutzung von Museen gekoppelt. Dieses Ticket möchten wir jährlich von März bis Dezember für alle zur Verfügung stellen.
  • Wir werden prüfen, ob das Quartier der ehemaligen Jugendarrestanstalt als neuer Standort für das Museum für Ur- und Frühgeschichte umsetzbar ist und falls ja, diesen Weg gehen. Das Museum für Ur- und Frühgeschichte muss in Weimar bleiben, dafür werden wir kämpfen.
  • Wir werden mit Hilfe der städtischen Unternehmen flächendeckend HotSpots für Besucherinnen und Besucher Weimars einführen.
  • Unser Park an der Ilm ist die grüne Lunge Weimars und Treffpunkt für viele Menschen. Da dieser Park der Klassik Stiftung Weimar gehört, werden wir in einem neuen Anlauf mit der Stiftung in Verhandlungen treten, um mehr Liegeflächen im Weimarer Ilmpark zu ermöglichen.
  • Die Stadt muss Räume für Informalität in der Kultur freihalten und beschützen. Individuelle Kleinveranstaltungen und Treffen im öffentlichen Raum sind elementare Bestandteile des urbanen Lebens uns steigern die Lebensqualität.
  • Für uns ist das Leben auf öffentlichen Plätzen elementarer Bestandteil urbanen Lebens. Jede und jeder soll die Möglichkeit haben, öffentlichen Räume der Stadt nach Wunsch zu nutzen. Treffpunkte wie etwa den Wielandplatz wollen wir erhalten und unterstützen.
  • Wir stehen zum Kongressstandort Weimar. Wir werden diesen zukunftsfähig weiterentwickeln und dafür eintreten, dass die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden.
  • Wir treten für eine bessere touristische Erschließung unserer Ortsteile, insbesondere für Rad- und Wandertourismus, ein. Wir wollen die Sehenswürdigkeiten, baulichen Zeugnisse und Veranstaltungsreihen der Ortsteile in einer gemeinsamen Vermarktung zusammenführen. Das reichhaltige Kulturleben in unseren Dörfern soll besser erfahrbar gemacht werden.
  • Kulturelle und soziokulturelle Angebote befinden sich meist in der Kernstadt. Wir unterstützen Initiativen, die kulturelle und soziokulturelle Angebote auch außerhalb der Kernstadt etablieren möchten.
  • Wir pflegen unsere kulturellen Beziehungen in alle Teile der Welt. Die bisherigen Formate wie etwa das Interkulturelle Neujahrsfest oder das Rendezvous mit der Geschichte sind nicht mehr wegzudenken. Das Weimarer Dreieck wie auch unsere Städtepartnerschaften und Städtefreundschaft wollen wir noch stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.