Kommunalwahlprogramm 2019 – Für faire Arbeit

Um als Stadt erfolgreich und als Wohnort attraktiv zu sein, benötigen wir eine starke Wirtschaft und gute Arbeitsplätze. Die Lage an der A4 zwischen Jena und Erfurt, die hervorragenden sozialen Angebote und Bildungseinrichtungen für Familien, die zwei Hochschulen, die im Kreativbereich ihresgleichen suchen, und natürlich das kulturelle Erbe sind besondere Merkmale Weimars. Um die Wirtschaft weiterhin zu stärken, gute Arbeitsplätze zu erhalten und so Menschen ein aktives selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, müssen einige Parameter noch verbessert werden.

  • Das bestehende Gewerbeflächenangebot wird verschiedensten Ansprüchen gerecht und steht für Ansiedlungen aus Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Handel zur Verfügung. Durch die Prüfung weiterer Gewerbegebiete vor allem auf geeignete Brachflächen machen wir die Stadt bereit für künftige Ansiedlungen.
  • Zur Sicherung des Fachkräftebedarfs wollen wir auch in Zukunft die besonders gut entwickelten „weichen Standortfaktoren“ absichern. Fachkräftesicherung muss über die Region hinausgehen. Wir unterstützen geeignete Maßnahmen, die unsere Stadt auch für ausländische Fachkräfte attraktiv machen.
  • Wir unterstützen die Gründung von Betriebsräten in Weimarer Unternehmen. Für ihre Anliegen haben wir immer ein offenes Ohr.
  • Gute Arbeit heißt auch gute Arbeitsbedingungen – wir treten für eine fortwährende Qualifizierung der Beschäftigten ein und unterstützen Initiativen des Landes zur Bildungsfrei-stellung. Wir wollen eine zentrale Datenbank aller Angebote der Weiterbildung und Qualifizierung aufbauen. Diese soll Beschäftigten und Unternehmen einen schnellen Überblick und Zugang zu den regionalen Angeboten bieten. Wichtige Informationen, wie Inhalte, Ansprechpersonen, Erreichbarkeit oder Barrierefreiheit wären gebündelt und leicht abrufbar.
  • Wir wollen helfen, Berufs- und Familienleben für die Beschäftigten und ihre Unternehmen in Einklang zu bringen. Aus den guten Erfahrungen anderer Städte regen wir die Gründung eines „Bündnisses für Familie“ in Weimar an.
  • Bei der Vergabe städtischer Aufträge muss das Vergabegesetz ausnahmslos umgesetzt werden. Zuschläge erhalten somit nur jene Unternehmen, die einen Tarifvertrag haben. Ein Tarifvertrag bedeutet mehr als Tariflohn, denn gute Arbeitsbedingungen gehören ebenso dazu.
  • Die Pflege von Familienangehörigen ist für die Betroffenen ein Herzensanliegen und gleichzeitig eine enorme Herausforderung. Hier braucht es passende Rahmenbedingungen, um in dieser schwierigen Situation die berufliche Perspektive nicht zu verlieren.
  • Durch die Bauhaus-Universität und deren Absolventinnen und Absolventen ist Weimar Vorreiter in der Kreativwirtschaft. Wir wollen den Projektfond der Kreativwirtschaft aufrecht erhalten und vergrößern, um Potenziale der Hochschulen in der Stadt zu behalten. Um bei der Verteilung der Förderung gerecht sein zu können, müssen gemeinsam mit der Kreativwirtschaft zukunftsfähige Vergaberegeln erarbeitet werden.
  • Gründerinnen und Gründer profitieren von der gemeinschaftlichen Nutzung von Infrastrukturen wie Werk-, Atelier- und Arbeitsräumen. Neben erfolgreichen Beispielen wie etwa dem „Gaswerk“ wollen wir weitere Standortgemeinschaften auf ihrem Weg unterstützen.
  • Um den ausländischen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern, soll die Möglichkeit der Aufnahme von Arbeit und Ausbildung im Bereich der Stadtverwaltung und den städtischen Gesellschaften vereinfacht werden. Die Ausländerbehörde soll hierbei alle Möglichkeiten des Gesetzes ausschöpfen.